Der Großteil der Messungen wurde in Anlehnung an die Messungen von PA3AKE durchgeführt(siehe [ 1 ]):

Die dort angegebenen Korrekturfaktoren wurden von mir mit OE4DS, OM-Adi und OE3RAA, OM-Ralf  diskutiert und von denen auch bestätigt!

Da mit der vorgeschlagenen Durchlaufzeit für eine Average-Messung von 2 Minuten, mit einer Bandbreite von 10 Hz, dann doch ein Meßvorgang mit den vorgeschlagenen 16 Durchgängen über eine halbe Stunde dauert, ist dies für Experimente doch zu langwierig. Deshalb wurde bei Relativ-Messungen mit 100Hz Bandbreite und 3 Durchläufen mit je 1 min  gearbeitet. Es wurde hierbei ein Ergebnis erzielt, welches um        ca. 2 dBc/Hz schlechter war. Bei der Abschlußmessung wurde wieder mit 10Hz und den entsprechenden Meßzeiten gemessen!

Während PA3AKE zur Trägerunterdrückung durchwegs Eigenbau Quarz-Notchfilter verwendete, wurde von mir auch ein passendes Quarzfilter von OE4DS, OM-Adi  in ein Schirmgehäuse eingepackt und bei den Messungen eingesetzt.  

Die von mir bei den Messungen eingesetzten Notch-Filter wurden von meinem Sohn Andreas(Aho) dankenswerterweise gerechnet, angefertigt, abgeglichen und durchgemessen. Es konnten mit diesen praktisch die gleichen Meßwerte, wie mit dem Quarzfilter erreicht werden. (siehe [ 2 ] )

Nun konnte ich die direkt gemessenen Noise-Messwerte vom VFO und VXO mit den Messwerten, die über das Reziproke-Mischen im RX ermittelt wurden, vergleichen und feststellen, dass die Messwerte  vom Reziproken-Mischen immer ca. um die Verluste Vorkreis, Mixer, 3dB-ATT, Roofingfilter, etc. schlechter waren.

Da um diese Eingangsverluste auch die Empfindlichkeit des RX schlechter ist, war auch der Noise-Dynamic-Range um ca. den selben Wert schlechter und somit auch scheinbar das Oszillator SB-Rauschen.

Eine neue Erfahrung, die ich diesen Messungen verdanke und die ich so noch nie vernommen habe.

Mit dieser Meßmöglichkeit, das Oszillatorrauschen direkt messen zu können ausgestattet, stürzte ich mich wie so oft in den letzten Jahrzehnten auf den VFO, in der Hoffnung noch etwas verbessern zu können! Mit dem Austausch der letzten Keramik-Rohr-Kondensatoren(dienten der Temperaturkompensation!) auf ATC- und Polystyrol-Kondensatoren, sowie Verbesserungen mit der Keramik-Luftspule, konnte tatsächlich noch eine Verbesserung, vor allem bei kleinem Meß-Abstand(2kHz) erreicht werden. Offensichtlich wurde durch diese Maßnahmen noch die Güte des Oszillator-Schwingkreises verbessert. Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, daß sich dadurch die Frequenzstabilität des VFO etwas verschlechterte. Da ohnedies zu diesem Zeitpunkt bereits eine langsame DAFC  zur Synchronisation des Oszillators geplant war, störte dies vorerst bei alleinigem RX-Betrieb nicht(Siehe RX / VXO).

[ 1 ] : Martein Bakker, PA3AKE: Local Oscillator - Noise Measurement - Crystal Notch

Siehe: http//www.xs4all.nl/~martein/pa3ake/hmode/dds_pmnoise_notch.html

[ 2 ] : Wes Hayward, W7ZOI: Oscillator Noise Evaluation with a Crystal Notch Filter. QEX - July/August 2008

Weiters werden zu diesem Thema auf OE3HKL.com noch folgende Kapitel empfohlen:

HF-Measuerements/RX - Meßtechnik(Seite 5 - 8)

RX-Homemade/RX mit H-MODE-Mixer/Einleitung

                                                          /Ant-IN bis 9MHz-OUt

                                                           /VXO

                       /J-FET-Mixer/2xP8002 + 4x2xCP640

 

Um etwas das Gefühl für den Qualitätsbereich meiner SB-Noise-Messungen zu vermitteln, wird anschließend noch ein Vergleich meines VFO/VXO im OE3HKL-RX, mit Komerziellen-Geräten im 40m - Band dargestellt:

-174 dBc/Hz entsprechen der Rauschleistung eines Widerstandes bei +17 Grad C, bezogen auf 1Hz Bandbreite:                                                                                                                                                   Die Meßwerte für Oszillatoren sind durch das Rauschen der Verstärkerbauteile naturgemäß immer schlechter ! Maßgebliches Qualitätskriterium ist vor allem auch die Güte des verwendeten Schwingkreises, wovon sich vor allem das geringe Rauschen der Quarzoszillatoren ableitet!

Bei den Rausch-Messungen am RX über das Reziproke-Mischen, wurde immer mit SSB-Bandbreite(2,4kHz) gemessen. Der Korrekturfaktor wurde mit K = 10xlog(2400/1Hz) = 34 dB berechnet und angewendet(Siehe: RX-Meßtechnik)

 

Der Meßträger ist ein sehr rauscharmer Quarzoszillator auf fe = 7.050kHz, mit Pout = 0dBm, der mit einer Eichleitung definiert abgeschwächt werden kann.

Die waagrechte 1 - 100kHz  f-Skala(Abszissenachse) gibt den jeweiligen Meßabstand zum Messträger an.

Rote-Kurve: Schaltmixer ohne 3dB-ATT, VFO teilweise noch mit den Keramik-Rohrkondensatoren(zur Temperaturkompensation!) und alter Spule.

 

Untenstehend noch der "Leidensweg" meiner VFO-Verbesserungen über die Jahrzehnte dargestellt. Vieles was in der Literatur als gut bezeichnet wurde, hatte jedoch im obersten Extrembereich seine Gültigkeit verloren. Dies konnte nur mit sehr großem Zeitaufwand herausgefunden werden! Letztlich war die Keramik-Luftspule(Silberdraht) mit ATC- und Polystyrolkondensatoren die mit Abstand beste Lösung!