Komplette Funkstation mit Plessey-IC  am Schreibtisch (TX – RX – Netzgerät)

1)      Einleitung:

 Da sich das RX-Projekt mit Elektronenröhren aus 1968 auf Grund der rasanten technischen Entwicklung  am Halbleitersektor überholt hatte, ergab sich 1977 für mich mit den Plessey-IC`s  ein rasch zu realisierendes RX-Konzept. Mit diesem konnten Kenndaten erreicht werden, die durchaus mit denen von gekauften Geräten, in der Mittelklasse der damaligen Zeit, verglichen werden konnten:

 MDS-SSB(2,4 kHz): -128 dBm für +3dB (S+N)/N

 IP3(20 kHz Spacing): -10 dBm (vom MDS weg gemessen) mit Quarzgeneratoren(3600 + 3620 kHz)

 IP3( 2 kHz Spacing):  -15 dBm (vom MDS weg gemessen) mit Quarzgeneratoren(3600 + 3602 kHz)

Als Vorkreise waren 7x7 mm Spulenbausätze der Fa. Neosid eingebaut( 3-kreisig).

Nur auf 80 m waren diese im RX als abstimmbarer Preselektor ausgeführt(siehe Kurven).

Auf 40 m wurde dem RX ein abstimmbarer Preselektor mit 15x15 mm Spulenbausätzen der Fa. Neosid(3-kreisig) , mit einer Bandbreite von 100 kHz vorgeschaltet. Mit diesem Konzept konnte an einer 80m langen Zepp-Antenne (40m Höhe über dem Flusse Ybbs), trotz des eher bescheidenen IP3, zufriedenstellend gearbeitet werden.

 Da der verwendete SL641 Mixer(IP3= +8dBm) doch eine ziemlich schlechte Empfindlichkeit hatte(Noise figure: +12dB), musste diesem ein SL610 als HF-Verstärker(+20 dB) vorgeschaltet werden. Um diese Vorverstärkung ist naturgemäß der IP3 des Mixers reduziert worden. Aus heutiger Sicht war der SL641 für meine Antenne damals eine Fehlentscheidung. Andererseits war der Ip3 für Close-IN(2kHz Spacing) doch im Vergleich zu vielen am Markt befindlichen Mittelklasse-Geräten beachtlich gut, denn diese lagen hier oft bei -30dBm und darunter!(Stand 2005)

Siehe TRX-Modification`s!!!!

 Für SSB wurde ein XF9B(2,4 kHz) -  und  für CW ein XF9NB(500 Hz) – Quarzfilter der Fa. KVG eingebaut. Beide Filter bekamen einen eigenen ZF-Verstärker(2x SL 612) und als Demodulator jeweils auch einen SL 641. Die Regelung übernahm jeweils ein SL 621 mit entsprechend dimensionierten Zeitkonstanten.

Auf  Grund der guten Arbeitsweise des ZF-Verstärkers wurde dieser incl. Regelung teilweise, jedoch mit vielen Verbesserungen , auch im neuen RX aus 2005 übernommen. Desgleichen zu 100% der variable BFO.

 Das VXO-Konzept besteht aus einem variablen VFO (5,0-5,5 MHz) , welcher mit den Bandquarzen in einem SL640 gemischt wurde. Über 3-Kreis Bandfilter wurde dann dem SL641- Mixer dieses so erzeugte Oszillatorsignal zugeführt. Dieses Konzept wurde ebenfalls im neuen RX aus 2005 eingesetzt, da es bis heute in Bezug auf Seitenbandrauschen und dem damit auftretendem reziprokem Mischen nichts besseres gibt!

 

  RX mit Plessey-IC (Innenansicht)

 

 

Preselektor-Durchlaßkurven im 80m-Band